Es war an einem finsteren Abend im Januar 2012 als wir das Wolfenhaus, als das erste Haus überhaupt, das wir kaufen wollten, im Schneegestöber von außen betrachteten. Es entsprach überhaupt nicht unseren Vorstellungen, da uns zwar das Haus, aber weder die Lage, noch das Grundstück (viel zu klein und mit Nachbarn) gefielen.
Deswegen war die Besichtigung, wie bei all den vielen Häusern, die wir danach angeschaut haben, schnell beendet.
Trotzdem ging uns das Wolfenhaus irgendwie nicht mehr aus dem Kopf, obwohl es dafür keinen echten Grund gab. Daher schauten wir es Anfang April noch einmal mit dem Makler an, welcher zwar Dutzende von Schlüsseln dabei hatte, aber nicht den der Haustür. Er verschaffte sich dann mit Gewalt Zutritt, wobei einige Fenster und die Haustür zu Schaden kamen. Dafür sollte man ihm heute noch die Ohren lang ziehen… Wir konnten schließlich etwas unkonventionell durch ein Fenster zur ersten Besichtigung krabbeln!
Drinnen angekommen, sahen wir, dass noch das gesamte Inventar vom Vorbesitzer, der seit 2 Jahren in einem Heim untergebracht war, herumstand. Es moderte auch überall, was nach den unbewohnten und unbeheizten Monaten kein Wunder war. In einigen Zimmern im Erdgeschoss war Schimmel vorhanden, weil die Zimmer so mit Textilien vollgestopft waren, dass die Feuchtigkeit das Ihre getan hatte. Im Obergeschoss das aus alten Holzbalken besteht war nichts isoliert, oder auch nur abgedichtet, was sogar ein Riesen-Hornissennest inklusive Einflugschneise in einem Raum ermöglichte.
Durch das dunkle Holz wirkten die Räume schon etwas düster und nicht sehr einladend.
Trotzdem gefiel uns nun das Haus schon viel besser, obwohl wir viel Arbeit gesehen haben, was wahrscheinlich viele potentielle Käufer abgeschreckt hatte. Dies auch nicht zuletzt wegen dem vorhandenen Denkmalschutz.
Das Grundstück um das Haus mit seinen knapp 1600 m² war aber für unser Vorhaben nicht annehmbar und wir beauftragten den Makler herauszufinden, wem die angrenzende Wiese gehört und ob der Besitzer diese vielleicht sogar verkaufen würde…
In der Tat war der Eigentümer schnell ausgemacht und dieser auch bereit diese Wiese zu veräußern. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es sich dabei um unseren potentiellen künftigen Nachbarn handelte, da er noch ein angrenzendes Grundstück besaß.
Jetzt kam alles ins Rollen. Wir verhandelten noch mit allen Besitzern die Details und dann war das Wolfenhaus unseres……
Den Namen haben wir übrigens erst später von unserem Nachbarn erfahren!
Er ist keine Erfindung von uns, sondern der Hausname, wie ihn hier in der Gegend jedes ältere Haus hat.
und nun freuen uns wir auf die Renovierung! 🙂